Morbus Dei
Ein einsames Bergdorf vor 300 Jahren: Von einem Schneesturm überrascht, verschlägt es den Deserteur Johann List in diese abgeschiedene, von Furcht und Aberglaube beherrschte Gegend. Schnell ist ihm klar, dass mit dem Dorf etwas nicht stimmt, dass ein düsterer Schatten über den Bewohnern liegt – Tiere werden getötet, Menschen verschwinden, vermummte Gestalten lauern in den finsteren Wäldern. Als Johann sich in die Tochter eines Bauern verliebt, beschließt er, mit ihr das Dorf zu verlassen. Doch noch bevor sie verschwinden können, eskaliert die Situation und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt ... (Haymon Verlag)
Johann List ist auf der Flucht. In einem Dorf gerät er mit einem Bauern aneinander, der ihn schwer verletzt. In seiner Wunde steckt zudem noch ein Holzsplitter und die Wunde entzündet sich. Johann kämpft sich weiter durch die Wälder und hofft irgendwann auf ein Dorf zu treffen und tatsächlich schafft er es, kurz bevor er all seine Kräfte verliert. Elisabeth und ihr Großvater kümmern sich um ihn, aber erst nachdem sie sich vergewissert haben, dass er nicht einer von ihnen ist. Als Johann wieder gesund ist, fängt er an bei Elisabeths Vater zu arbeiten um seine Schuld zu begleichen. Und vor dem Frühling kommt er aus dem Tal nicht weg. Bald merkt er, dass in dem Dorf irgendwas nicht stimmt, dass ihm die Bewohner etwas verschweigen. Aber auch er hat Geheimnisse.
Johann und Elisabeth verlieben sich, können jedoch nicht tun, da ihr Vater Johann sonst umbringen würde. Er ist ein schlechter Mensch, der seine Tochter schlägt und seine eigene Mutter hat sterben lassen. Langsam wird Johann aufgenommen, man verrät ihm sogar das Geheimnis. Eines Tages kommen Bayern in das kleine tiroler Dorf und verlangen Unterkunft (zu dieser Zeit sind die Bayern in Tirol eingefallen). Einer der Soldaten zeigt Symptome der geheimnisvollen Krankheit, die Strafe Gottes, und die Dorfbewohner bekommen es mit der Angst zu tun und wollen die Soldaten aus dem Dorf verscheuchen. Nur der Pfarrer hat ganz eigene Pläne...
Johann ist ziemlich neugierig, hat aber selbst ein großes Geheimnis. Er gibt nicht auf und will unbedingt herausfinden, was die Dorfbewohner zu verbergen haben. Gleichzeitig darf er aber nicht auffallen, sonst könnte seine Vergangenheit ans Licht kommen. Die Dorfbewohner sind nicht dumm und wissen, dass er nicht nur ein Schmied ist. Irgendwann erzählt er Elisabeth seine Geschichte, aber auch nicht alles und ich denke, dass ihn seine Vergangenheit in den nächsten Bänden noch einholen wird.
Am Anfang war es ein bisschen komisch zu lesen, da die Charaktere natürlich einen tiroler Akzent haben. Nach ein paar Kapiteln gewöhnt man sich aber daran. Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Elisabths Glaube. Ihr Vater behandelt sie wie Dreck und sie traut sich nicht einmal etwas Schlechtes über ihn zu denken, weil das gegen die 10 Gebote verstossen würde. Auf der anderen Seite hat sie kein Problem damit mit Johann ins Bett zu gehen, obwohl sie nichteinmal verlobt sind.
Das war aber auch schon meine einzige Kritik. Das Buch war wirklich spannend und man hat erst nach und nach alles erfahren, bzw. man weiß immer noch nicht alles. Johann war mir sehr sympathisch. Er hat offensichtlich eine sehr schwere Zeit hinter sich, hat Alpträume und viele Narben auf dem Oberkörper. Er will einfach nur einen Neuanfang und seine Vergangenheit vergessen. Ob er es schafft wird sich noch zeigen.
Ab und zu gucke ich in den E-Book-Shops, was es alles so an kostenlosen E-Books gibt und werde fast immer fündig. An dem Cover von "Morbus Dei" bin ich direkt hängengeblieben und es passt perfekt zur Handlung und zur eisigen und mysteriösen Stimmung im Buch.
Fazit: Ein historischer Fantasy-Thriller mit grandiosem Ende. Ich bin mir sicher, dass das erst der Anfang war und es in Band zwei und drei noch schlimmer wird. Die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel aufgebaut und man merkt teilweise, dass es ursprünglich ein Drehbuch war. Ich bin dafür, dass der Film doch noch realisiert wird :)