
Gargoyles und Dämonen

Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein. Aber während ihre Freundinnen sich Gedanken um Jungs und erste Küsse machen, hat sie ganz andere Sorgen: Layla gehört zu den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und Dämonen jagen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut – und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Deshalb sind Dates für sie streng tabu, erst recht mit ihrem heimlichen Schwarm Zayne, dem Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie. Plötzlich wird sie auf einem ihrer Streifzüge von dem höllisch gut aussehenden Dämon Ash gerettet … und er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer Herkunft! (DARKISS)
Layla ist auf den ersten Blick ein ganz normales Mädchen, das mit ihren Freunden essen geht und für die Schule lernt. Doch sie hat ein Geheimnis. Sie ist halb Wächterin und halb Dämonin. Vor zehn Jahren wurde sie von einer Gruppe Wächter aufgenommen und aufgezogen. Ihre dämonische Hälfte muss sie unterdrücken, denn sie ist tödlich. Jedenfalls ein Teil davon. Ein anderer Teil sorgt dafür, dass sie die Seelen der Menschen sehen kann. Normale Menschen haben eine pastellfarbene Seele, Wächter eine ganz helle und Sünder eine dunkle. Dämonen wiederum haben gar keine. Dadurch kann sie die Dämonen erkennen und für die anderen Wächter "markieren", damit sie die Dämonen leichter finden und töten können. Ein Dämon, den sie markieren will, hat sie in die Falle gelockt und will sie umbringen. Ein anderer Dämon, Roth, kommt ihr unerwartet zu Hilfe. Als noch mehr Dämonen Layla töten wollen, erfährt sie von Roth warum. Es hat mit ihrer Vergangenheit zu tun, mit ihrem dämonischen Erbe.
Direkt im ersten Kapitel macht man mit Laylas dämonischer Hälfte Bekanntschaft. Sie verfolgt einen eigentlich harmlosen Dämon und will ihn für die Wächter markieren. Sie sieht die Seelen der Menschen, alle scheinen im Normalbereich zu sein. Bis auf eine. Sie ist sehr dunkel und Layla fühlt sich wie hypnotisiert. Sie geht dem Mann hinterher, denn sie hat Hunger. Laylas dämonische Hälfte will die Seele in sich aufnehmen, doch sie kann sich noch rechtzeitig zusammenreißen. Ihr ist es strengstens verboten eine Seele zu nehmen, denn ohne Seele können die Menschen nach dem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle, sie bleiben als Geister auf der Erde zurück. Diese Seite von ihr muss sie immer verbergen und ihre Wächterseite kommt nicht zum Vorschein. Sie kann sich nicht, wie die anderen Wächter in einen Gargoyle verwandeln. Dadurch fühlt sie sich ziemlich einsam, denn niemand kann wirklich verstehen, was in ihr vorgeht. Nicht einmal Zayne, ihr Ziebruder, in den sie heimlich verliebt ist, obwohl sie weiß, dass sie niemals zusammen sein könne, da schon ein einziger Kuss genügt, um ihm seine Seele zu nehmen.
Erst als sie Roth kennenlernt, ändert sich ihr Leben und ihre Einstellung zu ihrem inneren Dämon. Sie lernt diesen Teil zu akzeptieren und sie kann endlich sie selbst sein. Roth ist ein Hohedämon, ein ziemlich mächtiger Dämon, und er beschützt Layla vor den anderen Dämonen, was sie zunächst nicht versteht, da es gegen alle Regeln verstößt, die sie kennt. Ihre Welt war bisher nur schwarz und weiß, doch plötzlich wird sie grau. Roth zeigt ihr, dass nicht alle Dämonen schlecht sind und nicht alle Wächter gut, denn Laylas Ziehfamilie hat sie ihr Leben lang angelogen. Er erzählt ihr, warum die Dämonen sie töten wollen und wer ihre Mutter war.
Layla und Roth sind zusammen einfach nur herrlich. Roth sieht verboten gut aus und Layla weiß nicht so recht, was sie für ihn empfindet. Einerseits fühlt sie sich von ihm angezogen andererseits ist er ein Dämon, der ja eigentlich böse sein sollte. Er zieht sie immer damit auf, dass sie ihn attraktiv findet, weil sie sich so dagegen sträubt. Neu für sie ist auch, dass sie ihn Küssen kann, da er keine Seele hat. Noch ein Grund, warum ihre Welt auf den Kopf gestellt wird, denn Roth ist gar nicht so böse, wie er tut. Er hat eigentlich nur ein sehr großes Ego.
Zwar sind Roth und Zayne ein bisschen klischeehaft dargestellt (Roth, der gut aussehende Bad Boy und Zayne, der gutaussehende do-gooder, der alles seinem Vater berichtet) aber wirklich gestört hat es nicht. Zayne war ein bisschen langweilig, aber ich glaube das war beabsichtigt. Und ich mag Roth, er ist einfach zu lustig :)
Ich konnte mich gut in die Geschichte reinlesen und Layla war mir sofort sympathisch. Sie wollte unbedingt in die Welt der Wächter passen und ihre dämonische Hälfte verleugnen, was sie aber nicht glücklich gemacht hat, weil sie sich immer verstellen musste. Noch sympathischer haben sie die Anspielungen auf "Indiana Jones" und "Die Braut des Prinzen" gemacht.
Sehr interessant fand ich, dass die Menschen zwar von den Gargoyles wussten, aber nicht von den Dämonen. Denn die Menschen müssen an den Himmel glauben und das können sie nur, wenn sie von der Existestenz der Hölle nichts wissen. Aber ich denke, im zweiten oder dritten Band, wird die Menschheit eins und eins zusammenzählen. Und darauf freu ich mich schon.
Fazit: "Dark Elements - Steinerne Schwingen" ist eine schöne Abwechslung zu all den Vampir/Werwolf-Geschichten. Mit Roth und Layla hat Jennifer L. Armentrout zwei tolle Charaktere erschaffen, die beide gegen die Regeln verstossen, die seit zweitausend Jahren bestehen. Ich hoffe Band 2 erscheint bald in Deutschland, denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.