Götterdämmerung

Götterdämmerung - Tanja Kinkel

"Sprachen wir nicht einmal über Eden? Über eine neue Welt? Sie und ich, wir haben sie geschaffen!"

Zuerst scheint es Routine zu sein: Der Journalist Neil LaHaye recherchiert für ein Buchprojekt. Dabei stößt er immer wieder auf einen Pharmakonzern - und in ein Wespennest von Verstrickungen, die direkt ins Pentagon führen. Doch was steckt dahinter? Die Suche nach der Wahrheit führt Neil zu Beatrice Sanchez, die in einem Sicherheitslabor weitab der staatlichen Kontrollen mit dem Unvorstellbaren experimentiert... (Buchrücken)


Wer wacht über die Wächter? Der Schriftsteller Neil LaHaye versucht das schon seit Jahren, zuletzt mit einem Buch über die Gefangenen von Guantanamo, und hat sich dadurch bei der Mehrzahl seiner Landsleute gründlich unbeliebt gemacht. Sein neues Thema glaubt Neil in den Ursprüngen von AIDS gefunden zu haben. Er setzt sich auf die Spur des genialen Wissenschaftlers Victor Sanchez, der nach Kontakten zu frühen AIDS-Fällen plötzlich verschwand. Durch die Bekanntschaft mit Sanchez’ Tochter Beatrice gelingt es Neil, den Forscher aufzuspüren; inzwischen arbeitet Sanchez für den gewaltigen Pharmakonzern Livion. Doch die Situation ist sehr viel komplexer, als Neil annimmt; die Fragen, die er stellt, greifen noch zu kurz. Die wahren Drahtzieher im Hintergrund sitzen nicht nur in der Pharmaindustrie, sondern auch im Pentagon, und haben allen Grund, niemanden in ihre Geheimnisse Einblick nehmen zu lassen. Aus der Beziehung zu Beatrice, die selbst auf der Suche nach Antworten ist, wird Liebe. Der Einsatz beim Kampf um die Wahrheit ist sehr viel höher, als die beiden es wahr haben wollen, und ihre Gegenspieler halten alle Karten in der Hand. Kann Neil diesen ungleichen Kampf überhaupt gewinnen? (Tanja Kinkel Homepage)

Frage: Warum muss es verschiedene Klappentexte geben, die vollkommen anders sind??

Zum ersten Text: Es hörte sich für mich so an, als ob Beatrice böse bzw. unmoralisch ist und an Menschen oder so experimentiert. Sie ist nicht böse und sie experimentiert auch nicht "mit dem Unvorstellbaren". Sie entwickelt Chips, mit denen man Blut und sonstige Proben analysieren kann. Was andere Wissenschaftler in dem Labor machen, ist wieder eine andere Sache.

Zum zweiten Text: Ich finde den Text irgendwie unansprechend. Wäre er auf dem Buchrücken gewesen, hätte ich das Buch glaube ich nicht gelesen.

 

Neil trifft auf jemanden aus dem College, der jetzt auf der Straße lebt, da er AIDS hat und drogensüchtig ist. Als dieser kurz darauf stirbt, will Neil mehr über den Virus und seinen Ursprung herausfinden. Er interviewt Angehörige der ersten Patienten und findet heraus, dass fast alle Patienten von einem jungen kubanischen Arzt umsonst untersucht worden sind, jedoch ist dieser seit dem verschwunden. Neil macht sich auf die Suche nach Victor Sanchez und lernt in einem Chattroom zufällig dessen Tochter Beatrice kennen, jedoch zunächst unter einem anderen Namen. Beatrice kann das Labor nicht verlassen, da sie eine schwere Sonnenallergie hat und nur nach draußen gehen kann, wenn die Sonne untergeht. Zusammen versuchen sie herauszufinden, warum sich Victor Sanchez wirklich aus der Öffentlichtlichkeit zurückgezogen hat und was Livion im Schilde führt (was aber relativ schnell kalr wird).

 

Ich bin nicht wirklich mit Neil warm geworden. Er ist nicht direkt unsympatisch aber er weiß nicht, wann es besser ist, seinen Mund zu halten. Seine Ehe ist zerbrochen und er sagt seinen Kindern ab, damit er Nachforschungen anstellen kann und nimmt es nicht ernst, wenn jemand seine Familie bedroht. Er macht trotzdem weiter.

Zunächst hab ich auch nicht verstanden, worüber er genau sein Buch schreiben will und warum er es unbedingt schreiben möchte. Es war ziemlich verworren. Einerseits ging es um die ersten AIDS-Patienten und dann doch eher um Victor Sanchez. Beides hat zwar miteinander zu tun, aber der rote Faden war ziemlich verknotet. Dadurch konnte die Spannung im Buch eigentlich nicht aufgebaut werden. Erst am Ende kam eine wirkliche Überraschung und dann war es plötzlich fertig.

 

Fazit: Eine verworrene Handlung, ein nicht ganz sympatischer Protagonist und ein plötzliches Ende. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die historischen Romane von Tanja Kinkel besser sind und ihr die Verschwörungstheorien einfach nicht so liegen. Wenn man keinenn Dan Brown erwartet, dann ist das Buch völlig in Ordnung. Aber ich lese unheimlich gerne Verschwörungstheorien und diese war eher enttäuschend.