Verloren in der grünen Hölle
Das Leben der siebzehnjährigen Kolumbianerin Elena verläuft glücklich und sorgenfrei. Bis sie eines Tages gemeinsam mit zwei Freundinnen auf dem Weg zu einem Einkaufsbummel entführt und in das Camp einer professionellen Kidnapperbande mitten im Regenwald verschleppt wird. Eine Zeit voller Todesangst und Schrecken bricht für die Mädchen an, denn der cholerische Bandenführer Carlos kennt keine Gnade.
Elena will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, sie rebelliert mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Männer und fordert damit den Zorn von Carlos heraus. In letzter Minute beschützt der attraktive Entführer Rico sie vor dem gefährlichen Anführer und stürzt Elena in einen Gewissenskonflikt. Ehe Elena bewusst wird, auf was sie sich einlässt, zieht es sie in einen reißenden Strudel aus Leidenschaft und tödlicher Gefahr. (Bookshouse)
Elena, Adriana und Luisa wollen shoppen gehen und werden von Elenas Chauffeur gefahren. Javier, der seit Jahren für Elenas Familie arbeitet, fährt aber nicht zur Mall, sondern einfach daran vorbei, in eine etwas entlegene Gegend. Dort werden die drei Mädchen von mehreren Männern aus dem Auto gezogen und entführt. Schon von Anfang an merkt man, wie angsteinflößend der Anführer Carlos ist. Er schreckt vor nichts zurück und droht den Mädchen mehrmals Gewalt an. Elena versucht zunächst immer wieder abzuhauen und will sich dem Willen ihrer Entführer nicht beugen, verweigert sogar das Essen und Trinken. Nachdem sie zusammenbricht kann Rico sie überreden, ein bisschen was zu essen und hilf ihr den Rest des Weges.
Jetzt könnte man denken, dass Rico ganz hilfsbereit und eigentlich ein netter Kerl ist, der da nur so reingerutscht ist. Nicht ganz. Zwar hat er es geschafft, dass in den drei Jahren, in denen er bei der Bande ist, keine Geiseln ermordet wurden, aber ganz so unschuldig ist er auch nicht. Frauen schlägt er nicht, Vergewaltigung ekelt ihn an, aber angsteinflößend ist er trotzdem.
Zumindest am Anfang. Die ersten paar Kapitel werden nur aus Elenas Sicht erzählt, doch dann gibt es auch Stellen aus Ricos Sicht, in denen man besseren Einblick in seinen Kopf bekommt. Nachdem ihm Elena zunächst noch tierisch auf die Nerven geht, weil sie einfach nicht die Klappe halten kann (da konnte ich ihn total verstehen, weil sie sich und die anderen nur in Schwierigkeiten gebracht hat), verliebt er sich tatsächlich in seine Geisel. Und Elena verliebt sich in ihn. Schwierigkeiten sind da vorprogrammiert.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und die Zeit ist nur so vorbeigeflogen beim Lesen. Besonders ab der zweiten Hälfte ist es mir sehr schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen, es war einfach so spannend und den ein oder anderen Schockmoment gab es auch und das obwohl einiges schon recht früh klar war.
Fazit: Ein sehr spannendes Buch. Ich hab mitgefiebert und gelitten. Ein kleines Minus gibt es für Elena, die mir manchmal etwas vorlaut war und sich und ihre Freundinen unnötig in Gefahr gebracht hat. Später wurde sie mir aber sympatischer :)