Ein nerviger Michelangelo und langweilige geheime Bruderschaften... (könnte wieder etwas länger werden)
Rom gleicht einem Hexenkessel. Kriegerische und luxusbesessene Päpste beherrschen die heilige Stadt. Es ist die Zeit der Renaissance. Geld spielt keine Rolle. Als der alte Petersdom zur Ruine wird, sieht Papst Julius II. seine Chance gekommen. Er beauftragt den triebhaft derben Donato Bramante, eine neue Basilika zu bauen. Gewaltiger als irgendeine je zuvor: das größte Gebäude des Abendlandes. Ein Symbol für die Allmacht der Kirche. Doch es gibt erbitterte Gegner, die den Bau verhindern wollen. Um jeden Preis. Ohne seine kluge Geliebte, die Kurtisane Imperia, wäre Bramante verloren. Aber sie fordert von ihm ein großes Opfer. Und dann ist da noch der große Rivale: der geniale Michelangelo, der einen völlig neuen Petersdom entwirft - mit einer Kuppel, so weit wie der Himmel. 1564 wird für ihn zum Jahr der Entscheidung: Er hat seine Feinde unterschätzt. (Bastei Lübbe)
Wieder mal ein super Beispiel für schlechte und irreführende Klappentexte. Es war nämlich so:
Bramante gehörte einer geheimen Bruderschaft an, die in der Kunst und der Architektur die Liebe zu Gott gesehen haben. Sie waren auf der Suche nach dem Goldenen Schnitt (es wurde zwar nicht gesagt, dass es der Goldene Schnitt war, aber ich nehme es mal an, weil sie die ganze Zeit von Salomons Tempel geredet haben) und Bramante wollte den Petersdom nach dem Vorbild von Salomons Tempel bauen. Michelangelo wurde vom Papst beauftragt ein Grabmal für ihn zu bauen, das ihm neuen Dom stehen sollte. Als Architekt kam Michelangelo gar nicht in Frage.
Bramante hatte vor die Kuppel zu bauen und zwar eine freistehende, die erste seit dem Bau des Pantheons. Bis Michelangelo der Architekt des Doms wurde und die Kuppel baute, war Bramante schon seit gut 30 Jahren tot.
Eine andere geheime Bruderschaft wollte den Bau des Doms nicht unbedingt verhindern, sondern nur den Grundriss. Sie haben in so ziemlich allem irgendwas heidnisches und ketzerisches gesehen, haben aber ganz gerne Leute umgebracht.
Michelangelo war so ziemlich der unsympatischste Mensch in dem ganzen Buch, vielleicht abgesehen vom Bösen. Er war unglaublich weinerlich. Alle, die nicht genauso schlau waren wie er, waren doof, keiner hat ihn verstanden, alle haben sich gegen ihn verschworen und bla bla bla. Ich war ehrlich gesagt froh, als er endlich tot war.
(show spoiler)Was ich auch stark bemängel, waren die fehlenden bzw. ungenauen Zeitangaben. Das Buch zieht sich über gut 70-80 Jahre. Meistens steht am Anfang des Kapitels einfach nur das Jahr. Im nächsten Kapitel ist es immernoch das gleiche Jahr aber man hat keine Ahnung ob es einen Tag später ist oder sechs Monate.
Es gab auch keine Angaben darüber, was jetzt wirklich passiert und was frei erfunden war. Eine Stadtkarte von Rom gab es auch nicht und man wusste gar nicht, wo die Leute gerade rumgelaufen sind.
Es hatte mal wieder ganz gut angefangen und hat aber leider dann stark abgenommen. Irgendwann war es nur noch eine schlechte Ken Follett Nachmache mit unspektakulären Bruderschaften, die eigentlich nicht viel gemacht haben.