kneubeck

(Eigentlich kein richtiger Spoileralarm. Eher so in der Art: "Übrigens geht die Titanic unter")

Mit 16 Jahren muss Griet als Diensmädchen in den Haushalt vom Maler Jan Vermeer. Dort soll sie sein Atelier saubermachen ohne etwas zu verstellen. Darin hat sie Übung seit ihr Vater bei einem Arbeitsunfall erblindet ist. Griet und Vermeers Schwiegermutter sind die einzigen Menschen im Haus, die das Atelier betreten dürfen, was Vermeers Frau sehr eifersüchtig macht. Nach einer gewissen Zeit darf Griet Vermeer sogar helfen die Farben zu mischen und wird heimlich seine Gehilfin. Nach und nach fängt sie an die Kompositionen der Bilder zu verstehen, sieht wenn etwas unstimmig ist. Und eines Tages fängt Vermeer an sie zu malen. Zuerst sollte sie auf ein Bild mit anderen Leuten, einem Gönner Vermeers, der ein Auge auf Griet geworfen hatte. Vermeer, oder besser gesagt seine Schwiegermutter, stimmte zu ein Porträt von Griet zu malen, damit sie nicht mit van Ruijveen in einem Raum sein musste. Natürlich wird das Bild von Vermeers Frau verheimlicht. Als wäre das nicht schon schlimm genug, will Vermeer, dass Griet die Perlenohrringe seiner Frau anzieht.

Das Buch war nicht schlecht aber Griet war mir nicht ganz so sympatisch. Sie war die ganze Zeit hin und her gerissen zwischen Vermeer und einem Fleischers Sohn, der sie heiraten wollte. Aber es war keine Dreiecksbeziehung, sie hatte nie was mit Vermeer. Sie hat ihn eher bewundert als Künstler und wie er die Welt sieht. Ich kann nicht genau sagen warum ich sie nicht so mochte. Vielleicht lag es an der Ich-Perspektive, die manchmal etwas einseitig war (ich hätte gerne gewusst, was durch Vermeers Kopf gegangen ist oder im Kopf einer seiner Töchter, die ein kleines verzogenes Biest war) oder daran, dass Griet kein eiziges mal gelacht oder gelächelt hat und immer irgendwie zu ernst gewirkt hat.

Was mir gut gefallen hat, war einfach die Geschichte um das Bild herum. Hat mich ein bisschen an die Mona Lisa erinnert, weil keiner weiß, wer das Mädchen mit dem Perlenohrring wirklich war.