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Mein erster King

Es hat sooo gut angefangen: ein unsichtbares Kraftfeld umgibt plötzlich die Kleinstadt Chester's Mill und keiner weiß, wie es da hin gekommen ist. Junior, der Sohn des zweiten Stadtrats, Big Jim (ich finde das sagt schon alles), bringt zwei junge Frauen um und Big Jim selbst findet die Katastrophe an sich gar nicht so schlecht, weil er sich jetzt die ganze Macht nehmen kann (alles natürlich nach Gottes Willen).
Barbie (eigentlich Dale Barbara), ein Irak-Veteran, der seit ein paar Monaten ich Chester's Mill lebt und eigentlich wieder verschwinden wollte, nachdem er eine kleine Außeinandersetzung mit Junior und dessen Freunden hatte, bleibt in "The Mill" hängen. Einserseits ist er Big Jim ein Dorn im Auge, andererseits kann man einfach alles, was schief läuft, auf Barbie schieben.
Langsam aber sicher entwickelt sich das ganze zu "Lord of the Flies" für Erwachsene, was das aber auch nicht besser macht. Big Jim verbreitet heimlich Chaos und stellt sich dann als Retter da. Natürlich merken nur ein paar Leute, was er wirklich vor hat, obwohl eigentlich der ganze Ort weiß, dass Big Jim ("nur" zweiter Stadtrat) das Sagen hat und wirklich alle, inklusive der neue Polizeichef und der erste Stadtrat, nach seiner Pfeiffe tanzen. Die inzwischen vier Leichen (er hat auch noch zwei beigesteuert) hängt er Barbie an, wem sonst. Das alles unglaublich offensichtlich ist interessiert gar keinen. Nicht vergessen darf man die neuen Special Deputies. Zuerst werden Junior und seine vorbestraften, perversen und vollkommen verrückte Freunde ernannt, denen man dann auch relativ schenll ne Waffe in die Hand drückt, die sie auch benutzen und auch ansonsten ziemlich brutal vorgehen und vor Vergewaltigung auch nicht zurückschrecken. Auch wieder ganz klar: keiner sieht darin ein Problem.
Dann gibts da noch ein geheimes Meth-Labor (auch von Big Jim und auch natürlich im Namen des Herren), für das Big Jim regelmäßig Propan klaut, z.B. vom Krankenhaus. Da durch das Kraftfeld der Strom ausgefallen ist, brauchen die Bewohner das Propan für die Generatoren. Nur blöd, wenn auf einmal ziemlich viel fehlt. Man fragt schnell mal nach, bekommt keine richtige Antwort und das wars.
Mit über 1000 Seiten zieht sich das Buch irgendwann ziemlich, vor allem, wenn keiner sich so wirklich um die Probleme kümmert und alle sagen: "Jetzt können wir Big Jim noch nicht konfrontieren." Die Hälfte der Seiten hätte auch gereicht.
Und vom Schluss will ich erst gar nicht anfangen...